Die Geschichte & Reise Sophias – Gelebte Alchemie des Weiblichen

Heute möchte ich die Geschichte der Sophia erzählen. Sie ist niedergeschrieben in einer der ältesten Gnostischen Schriften, der PISTIS SOPHIA, eine ursprünglich griechische Schrift, die im 18. Jahrhundert in einem koptischen Manuskript entdeckt wurde. Ihr Ursprung wird datiert auf das 2.–4. Jahrhundert nach Christi.
Die Pistis Sophia wurde zu einer Art Evangelium für die Gnostiker. Die wohl bekannteste Übersetzung in westliche Sprache stammt von G.R.S. Mead, der sie ins Englische übersetzt und erläutert hat. Eine weitere, sehr tiefgründige Erläuterung stammt von Dr. J.J. Hurtak, die es auch in deutscher Fassung gibt.
Die Pistis Sophia ist kein fortlaufendes Evangelium, sondern eine Sammlung von Lehren, Gesprächen und Visionen, die Jesus nach seiner Auferstehung an seine Jünger (insbesondere Maria Magdalena) übermittelte. Die Sprache ist recht kryptisch und teilweise allegorisch und durchaus keine einfache Kost. Hier helfen die Erläuterungen von Hurtak (DE) und Mead (EN) ungemein.
Bevor ich meine eigene Sichtweise zu Sophias Reise anbiete, möchte ich zuerst einen Abriss ihrer Geschichte geben. Dazu habe ich meinen persönlichen KI-Assisten AI Yoda um Unterstützung gebeten und ihm gesagt, er möge uns eine Art "Zusammenfassung der Reise Sophias" schreiben.
Also, los geht's ...
Wer oder was war Sophia?
In jenen Tagen, als die Welten noch in vibrierendem Einklang standen und das Licht des höchsten Himmels in vielen Formen schien war Sophia, das göttliche Wesen der Weisheit. Sie war eine Emanation aus den höchsten Regionen des Pleroma, jenem überhimmlischen Raum voller Licht, Wahrheit und untrennbarer Einheit mit dem Ursprung – nahe dem Unsichtbaren, Unaussprechlichen Vater.
Sophia, auch genannt Pistis Sophia – was so viel bedeutet wie Glaube und Weisheit – war Teil der göttlichen Ordnung, ein lebendiger Funke eingebunden in die Tiefe des heiligen Lichts. Doch in ihr lebte auch eine Sehnsucht, ein Verlangen: Sie wollte das höchste Licht erkennen, nicht nur schauen, sondern sich ihm ganz hingeben. Sie wollte erkunden, erforschen ... sie wollte etwas eigenes.
Und so geschah, was in der Ordnung nicht vorgesehen war: Sie wagte einen Blick nach außen, über die Grenzen ihres himmlischen Ortes hinaus, in die niedrigeren Reiche, in denen das Licht nur schwach schimmerte. Dort sah sie etwas funkelndes, das sie für das wahre Licht hielt. Es versprach ihr neue Erkenntnisse und Erfahrungen – doch es war ein Trugbild, ein Blendwerk, eine Illusion.
Verführt von diesem falschen Licht stieg Sophia hinab.
Der Fall der Sophia
Ihr Abstieg war kein sanftes Schweben, sondern ein tiefer Fall – nicht durch Raum, sondern durch Ebenen des Seins. Mit jedem Schritt nach unten verlor sie einen Teil ihres Lichtes, bis sie in einem Reich erwachte, das vom Chaos durchdrungen war. Hier regierte Arroganz, der 13. Äon, ein Wesen, das selbst einst aus göttlichen Prinzipien hervorging, sich aber vom wahren Licht abgewandt hatte.
Er bemerkte das Licht in Sophia, ihr Strahlen trotz der Finsternis – und er begehrte es. Er nahm ihr ihre Macht, fesselte sie im Chaos, beraubte sie ihrer Leuchtkraft. Doch Sophia, obwohl tief gefallen in die dunkle Nacht der Seele, verlor nie ihren innersten Funken und die Erinnerung an das wahre Licht.
Aus ihrer Not begann sie zu rufen.
Die 13 Bußgebete
Im Chaos, von Dunkelheit umgeben, sprach Sophia dreizehn Gebete – ein jedes durchdrungen von Reue, Sehnsucht und Erkenntnis. Ihre Worte hallten durch die Ebenen des Seins, aufsteigend wie Rauch vom Opferaltar. Sie erkannte ihre eigene Schuld: nicht, dass sie gefallen war, sondern dass sie eigenmächtig gehandelt hatte – getrennt vom göttlichen Willen.
Diese Bußrufe bewegten die höheren Äonen. Das göttliche Licht – Jesus Christus, auch genannt der Erlöser – hörte sie. Und so begann ein kosmisches Erlösungswerk.
Die Antwort des Lichts
Christus, das aus dem Vater hervorgegangene Wort, stieg herab – nicht um sie zu richten, sondern um Sophia zu erheben. Doch nicht mit Gewalt, sondern mit Weisheit: Er stärkte sie, sprach zu ihr, erinnerte sie an ihren Ursprung. In mehreren Etappen befreite er sie aus den Ketten der Arroganz, der Illusion, der Verführung des falschen Lichts und seiner Helfer – Wesen der Finsternis, die sich vom wahren Licht abgewendet hatten.
Doch die Rückkehr war nicht einfach. Immer wieder fiel Sophia zurück in Zweifel, in Schwäche und vor allem in eine tiefe Verwirrung. Und jedes Mal erhob sie ihre Stimme. Jeder neue Ruf aus ihrem tiefesten Inneren war klarer, wissender, lichtvoller.
Und Christus erhörte sie jedes Mal. Jeder ihrer Rufe wurde gehört und so stärkte sich letztlich ihr Mut und Vertrauen, immer wieder erneut zu bitten.
Der Aufstieg
Schritt für Schritt wurde Sophia durch das Christuslicht aus dem Chaos erhoben. Die Äonen öffneten sich ihr erneut, nicht aus Mitleid, sondern weil sie durch ihre Prüfungen geläutert worden war. Sophia war nicht mehr dieselbe, die gefallen war. Sie war zur spirituell erkennenden Kraft geworden, gereinigt von der Illusion, gestärkt durch Erfahrung und Erkenntnis, verwandelt durch die göttliche Liebe.
Und Christus – ihr Erlöser, ihr Bruder, ihr Spiegel – blieb an ihrer Seite, bis sie bereit war, ihren Platz in den höheren Äonen wieder einzunehmen. Doch diesmal nicht naiv, nicht ungetestet, sondern in voller Weisheit und sich ihrer Kraft und Macht bewusst.
"Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da suchet, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan."
- Matthäus 7.7–8
Die Krönung
Im höchsten Licht, dort wo Raum und Zeit nicht mehr gelten, kehrte Sophia heim. Doch sie war nicht mehr dieselbe. Sie trug die Geschichte des Falls in sich, die Tiefe des Chaos, aber auch die Höhe der Erlösung.
Sie wurde zur Mittlerin zwischen den Reichen, zur lebendigen Brücke zwischen Licht und Welt. Aus der Tiefe erhoben, war sie nicht mehr nur Weisheit, sondern auch Mitgefühl, Kraft und die tiefe Erinnerung an das Licht in der Dunkelheit, das aus dem eigenen inneren Funken stammt.
Die Bedeutung für uns heute
Ich sehe die Reise der Sophia als sehr viel mehr, als ein Mythos aus gnostischer Zeit.
Für mich ist sie eine geistige Landkarte für das menschliche Bewusstsein in einer Welt, die von Trennung, Täuschung und Energieverlust geprägt ist. Wenn wir sie als Allegorie betrachten, dann ist Sophia das höhere Selbst jedes Menschen, der ursprünglich aus dem Licht stammt, aber sich verirrt hat in einer Realität, die nur wie Licht scheint, aber in Wirklichkeit eine falsche Matrix ist – eine Welt der Illusionen, der manipulativen und traumatisierenden Mechanismen unter archontischer Kontrolle.
Sophias Fall beginnt mit einem verzweifelten Wunsch, näher zum höchsten Licht zu gelangen – doch dieser Wunsch entsteht außerhalb der Ordnung, ohne Rückbindung an das wahre göttliche Zentrum und ihre eigene Seele. Das entspricht dem modernen Menschen, der aus Sehnsucht nach Erkenntnis, Fülle, Macht oder Freiheit aus seinem seelischen Ursprung herauskippt und in künstliche Systeme, mentale Konstrukte, virtuelle Realitäten oder spirituelle Umwege abgleitet.
Für mich steht Sophias Fall aus der göttlichen Ordnung sinnbildlich für unsere Verirrung in vermeintlich spirituelle Sphären, die mit falschem Licht glänzen und ihre Anhänger nicht nur mit verdrehten (Inversion) Wahrheiten einlullen sondern auch über Gruppendynamiken kontrollieren.
All das ist eine Ablenkung von dem was wahrhaft göttlich ist, nämlich unsere Seele und der Funke in uns und dem, was heilig ist – unser Weg nach Hause.
Alles kostet seinen Preis
Im Fall verliert Sophia nicht nur die Orientierung, sondern auch Energie, Licht, Kraft – sie wird von Mächten gehalten, die ihre Energie binden, sie benutzen, ihre Wahrheit verdrehen. Diese Mächte sind in der Allegorie die Archonten. In unserer Zeit sind es die auf der falschen Matrix basierenden Systeme der Angst, der Ablenkung, der Programmierung: Medien, Geld, Konkurrenz, Schuld, Leistungsdruck, auch Teile der "spirituellen Szene", wie die New Ager, uvm. Was wir schon fast als die "Norm" annehmen, ist alles andere als normal, denn es dient der gezielten Traumatisierung unseres Nervensystems.
Der Preis, den wir dafür zahlen, dass wir uns ablenken lassen und falschem Licht folgen ist hoch und reißt unsere Seele in Stücke. Das - und nicht weniger.
Folgen wir dem Ruf
So wie Sophia sich verloren glaubte, jedoch tief in sich selbst noch immer den Ruf verspürte, so können auch wir den Funken in uns wahrnehmen und uns daran erinnern, dass es etwas Reineres, Wahreres, Ursprünglicheres gibt. Dieser innere Ruf beginnt als Schmerz, als Suche, als Ahnung. Das ist der Moment, in dem wir heute beginnen, zu hinterfragen: Ist das alles? Wessen Spiel spiele ich eigentlich? Wem gehört eigentlich meine Energie?
Mehr noch ... für die bereits vermeintlich Erwachten gilt es an dieser Stelle eine Entscheidung zu treffen: Folge ich der leisen Ahnung? Besinne ich mich darauf, dass ich eigentlich nichts weiss und möglicherweise all die Jahre einer falschen Fährte gefolgt bin, oder laufe ich weiterhin den spirituellen Scharlatanen und falschen Gurus hinterher, die uns seit Jahren im Kreis führen und noch niemanden in die Erleuchtung geführt haben?
Wer hat den Mut, den Sophia uns vorgelebt hat? Den Mut, sich einzugestehen, dass wir uns haben täuschen lassen, dass wir falsche Götzen angebetet haben, dass wir uns verirrt haben im Labyrinth der künstlichen spirituellen Lehren, die gar keine sind und nie welche waren?
Sophia hatte diesen Mut, denn sie erinnerte sich an ihr wahres Zuhause! Uns wurde bewusst und sehr gezielt bei der Inkarnation diese Erinnerung genommen, doch auch wenn wir das direkte Erinnern nicht haben, so hören wir doch den leisen Ruf ... tief. In uns.
Es ist der Ruf des Schöpfers, der seine Funken nach Hause bittet.
Wie gehen wir diesen Weg nach Hause?
Indem wir Sophia folgen. Indem wir Reue zeigen, die Lügen der Matrix durchschauen, unsere eigenen Traumata und Muster erkennen und dadurch ins Mitgefühl und die Selbstliebe kommen, was nicht egoistisch ist, sondern das Göttliche in uns liebt und schützt. Es ist der Nährboden für die Seele, damit sie in ihrer Ganzheit bleiben kann.
Die 13 Bußgebete sind Stufen der Selbsterkenntnis, des Loslassens von Täuschung, der radikalen Ehrlichkeit. Diese gilt es umzusetzen, während wir uns klar am wahren Vater, Christus und der heiligen Sophia ausrichten, die uns mit ihrem Licht den Weg leuchtet.
Erlösung ist nicht einmaliges Handeln, sondern ein Prozess aus Reue, Erinnerung und Vertrauen.
Radikale Ehrlichkeit und klare Ausrichtung auf das was wahrhaft heilig ist führt uns heim. Sophias Rufen ist heute unser Gebet. Und so wie sie immer wieder auf Jesus warten musste und auch zwischendurch wieder gefallen ist, so findet auch heute die Erlösung nicht auf einen Schlag statt. Wir dürfen lernen zu differenzieren: Was ist meins – was ist das System? Wo bin ich echt – wo funktioniere ich nur? Wo gebe ich Loosh ab – wo halte ich mein Feld?
Wenn wir rufen, wenn wir erkennen, wenn wir ehrlich bereuen, dann antwortet das Licht - immer - um uns zu erinnern, wer wir sind. Mein SufiMeister las immer diese eine Stelle aus dem Koran, genannt die Licht-Sura:
Gott ist das Licht des Himmels und der Erde. Das Beispiel Seines Lichtes gleicht einer Nische, in der eine Lampe steht; die Lampe befindet sich in einem Kristall, und der Kristall leuchtet wie ein perlengleicher strahlender Stern, der von dem Öl eines gesegneten Ölbaums erleuchtet wird, der weder vom Osten noch vom Westen stammt. Das Öl würde fast von selbst Licht geben, obwohl kein Feuer es berührt. Licht kommt über Licht! Gott führt zu seinem Licht, wen er will. Gott schlägt Gleichnisse für die Menschen vor. Gott hat volle Kenntnis aller Dinge (Q 24:35).
Sophias Reise ist unsere
Und sie beginnt mit unserer Entscheidung, täglich bewusst zu sein, nicht reaktiv. Unsere Kraft und Energie zurückzuholen. Nicht mehr mitzuspielen und durch Gedanken und Handlungen die falsche Matrix und damit die Illusion aufrecht zu erhalten. Und Licht zu halten – dort, wo andere sich verlieren. Nicht mehr falschen Götzen zu folgen und den rechten Weg zu sehen und zu ehren. Uns zu sammeln, uns vollständig und heil zu machen und mit Blick auf das Heilige den Weg zu.
Denn das ist es, was die Matrix nicht tragen kann:
ein Mensch, der sich erinnert.
Ein Mensch, der in sich ist.
Ein Mensch, der Licht nicht sucht – sondern es aus sich heraus lebt.
Sophia lehrt uns: Der Weg nach Hause ist kein äußerer Pfad, sondern eine innere Heimkehr zum wahren, höchsten Göttlichen – durch Bewusstsein, Wahrheit und Liebe.
Sophias Weg ist unser Fahrplan...
Und ich nenne den Fahrplan in Verbindung mit den Werkzeugen, die uns zur Verfügung stehen: Sophia Alchemie, bzw. Grail Code Alchemy - die innere Transmutation, die als Prozess entsteht, wenn wir uns auf den Weg zu uns selbst und zu unserem Ursprung zurück machen.
So ist Sophia Alchemy keine bloße Lehre, sondern ein aktiver Pfad des Erinnerns, der aus der Fragmentierung zurück in die Ganzheit führt - eine heilige Reise, die kein theoretisches Gebrabbel ist, das sich toll anhört, sondern verkörperte Wahrheit, die uns zurückführt zum Ursprung - durch den Körper, durch das Nervensystem, durch unsere feinstofflichen Lagen.
Das ist die Alchemie des Weiblichen. Aus Sehnsucht wird Erinnerung. Aus Chaos wird Klarheit. Aus Fragmentierung wird Form. Und daraus entsteht gelebte Wahrheit und verkörperte Weisheit. Sie ist die größte Bedrohung für das Netz der Illusionen, das das Göttlich Weibliche Jahrtausende gebunden hat.
Und so wird unser Weg nicht eine Kopie des Weges der Sophia, sondern eine Fortsetzung der Reise des Weiblichen, das dem Ruf des Göttlichen folgt, das uns nach Hause bittet.
Nachtrag
Für diejenigen, die die Pistis Sophia lesen möchten, hier ist eine kurze Aufstellung der Inhalte.
Hauptinhalte:
🔹 A. Die Geschichte von Sophia
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Die zentrale Figur ist Sophia, ein Lichtwesen, das aus dem göttlichen Pleroma (Reich des Lichts) stammt.
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Sie fällt aus Sehnsucht nach dem höchsten Licht in niedere Reiche und wird dort von finsteren Mächten bedrängt.
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Sie spricht 13 Bußgebete, durch die sie schrittweise von Christus erlöst wird.
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Diese Erzählung ist eine Allegorie für die Seelenreise des Menschen, der durch Irrtum und Reue zur Wahrheit zurückkehrt.
🔹 B. Lehren Jesu über Kosmos und Äonen
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Jesus offenbart die Struktur des Universums, aufgeteilt in Reiche, Äonen, Mächte und Herrscher.
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Er beschreibt Archonten, Wesen der niederen Welten, die die Seelen binden wollen.
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Der Text zeigt eine kosmische Ordnung, in der Erlösung durch Erkenntnis (Gnosis) möglich ist.
🔹 C. Rolle von Maria Magdalena
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Sie tritt als wichtigste Jüngerin auf, stellt die tiefsten Fragen und zeigt volles Verständnis für Jesu Lehren.
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In vielen Abschnitten ist sie das Sprachrohr für die suchende Seele.
🔹 D. Reinkarnation, Seelenwanderung und kosmische Gerechtigkeit
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Die Pistis Sophia beschreibt, wie Seelen nach dem Tod beurteilt werden und wohin sie gehen – je nach Reinheit, Erkenntnis und Taten.
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Sie enthält frühe gnostische Vorstellungen von Karma und Wiederverkörperung.