Von der Mutterwunde - Wenn bedingungslose Liebe verloren ging

01.06.2025

Dieser Beitrag ist eine Kollektion mehrerer Einzelposts zum Thema "Mutterwunde", die im Mai 2025 in meinem TelegramKanal veröffentlicht waren. Beim Lesen wird er dir etwas unzusammenhängend erscheinen, weil der Stil etwas anders ist, bitte sieh mir das nach und nimm die Informationen auch so an. Sie sind dadurch nicht weniger wichtig oder wahr. 

Deine Mutter war dein erster Spiegel im Leben, der deine Beziehung zu dir selbst und dem Leben formte

Bevor wir Worte verstehen, lesen wir Augen, Herzschlag und Schwingung. Bevor wir uns selbst begreifen und die Welt verstehen können, erfahren wir, wie man uns begegnet und wie das Leben auf uns reagiert - durch unsere Mutter.
 
🤲 Wie uns die Mutter empfängt, so fühlen wir uns vom Leben empfangen. Sie konnte uns nur so empfangen, wie sie selbst empfangen wurde. 

In der Präsenz oder Abwesenheit der Mutter, in ihrer Zärtlichkeit, Zugewandtheit oder Härte entstand unsere Grundhaltung uns selbst gegenüber. In der Art und Weise wie sie auf uns reagierte, formte sich unsere Beziehung zum Leben.

Denn die Mutter IST das Portal zum Leben für das Neugeborene. Nicht nur, weil sie energetisch die Große Mutter - die Erde - repräsentiert, sondern weil wir über alle Sinne durch sie mit dem Leben verbunden werden.
 
👉 Das Verhalten der Mutter beantwortet all die unbewussten, aber doch vorhandenen Fragen in uns, wenn wir uns im menschlichen Körper wiederfinden.
 
Wo bin ich hier?
Ist das ein guter Ort, bin ich hier sicher?
Bin ich hier willkommen?
Bin ich genug?
 
Bleiben diese Fragen unbeantwortet bilden sich die ersten Unsicherheiten über uns, unser hier sein und so vieles mehr.
 
🫶 Was macht der Satz "So wie meine Mutter mich behandelt hat, fühle ich mich vom Leben behandelt" mit dir? Ist er stimmig? 

Dein Nervensystem ist eine Kopie des Nervensystems deiner Mutter

In den sozialen Wissenschaften heisst es: "der Mensch ist ein soziales Wesen, er ist ein Herdentier". Das stimmt, hier ist das warum. 👇

Das menschliche Nervensystem ist von Natur aus nicht angelegt, sich selbst zu regulieren. Es braucht das Nervensystem eines anderes Wesens, um sich sicher zu fühlen. Deshalb brauchen Babies die Mutter für Sicherheit - und Selbstregulation muss erlernt werden.
 
👉 Bereits im Moment der Zeugung werden drei funktionelle Formationen unseres Systems angelegt: Herz, Gehirn und Nervensystem.
 
Unser Nervensystem formiert sich basierend auf der Co-Regulation mit dem Nervensystem der Mutter, in der wir uns vom Fötus zum Baby entwickeln. So beeinflusst alles, was die Mutter erlebt in der Schwangerschaft und wie sie emotional darauf reagiert (Freude, Glückseligkeit, Stress, Chaos, Trauma, etc.) unser Nervensystem und bildet die Grundlage für unsere spätere Erfahrung - wie wir Freude, Glückseligkeit, Stress oder Trauma erfahren. 

So entwickeln wir "Neuroception" - die Fähigkeit, andere Menschen intuitiv wahrzunehmen. Spiris nennen es "die Energie des anderen fühlen", doch eigentlich ist es der Zustand des Nervensystems, den wir in anderen Menschen lesen. Wir haben es früh gelernt, denn das Nervensystem unserer Mutter war die Garantie für die Sicherung unserer Existenz. 

So werden Empathen geprägt! 

👉 Birgt das kindliche Umfeld Gefahren oder Unsicherheit, lernen wir mit polierten Antennen ständig die Umgebung zu scannen, die Nervensysteme der Erwachsenen zu lesen, um uns in Sicherheit zu wissen. Später lesen wir Empathen unser Gegenüber, ziehen Menschen in unser Leben, die ähnlich dysreguliert sind, wie die Erwachsenen in der Kindheit (weil das Nervensystem fälschlicherweise Sicherheit im Bekannten findet).

Randnotiz: Herz, Hirn, NS sind die Schlüssel, die das VagusSystem ausmachen - wohin geht die Seele, wenn sie sich im 3. Monat an den Fötus heftet?

15 Beispiele, wie sich die Mutterwunde in dir und einem Leben zeigt

In den alten indigenen Kulturen wurden Schwangerschaften gezielt vorbereitet, die Weiber entgifteten ihren Körper, regulierten ihr Nervensystem, wurden von jeglichen Pflichten im Stamm oder der Gemeinschaft entbunden und wurden wie Heilige behandelt, versorgt und betüttelt. So konnte eine Situation, wie wir sie heute in der so-genannten "zivilisierten Welt" haben erst gar nicht entstehen.
 
Für ein Weib war es damals undenkbar nicht 24 Stunden am Tag das Kind am Leibe zu tragen, und die Gemeinschaft sorgte dafür, dass es diesem Weib gut ging, dass sie keine Sorgen hatte und ihr kein Leid widerfuhr. Schutz und Fürsorge waren Werte, das WEIBliche war heilig.
Das System, in dem wir leben hat dafür gesorgt, dass dem Göttlich WEIBlichen dies stetig mehr entzogen wird. Deshalb dürfen wir uns heute um die Ausprägungen der daraus entstandenen Mutterwunde kümmern. 

💔 Hier sind 15 Beispiele, wie sich die Mutterwunde zeigen kann:

  • • Mangelnde Selbstfürsorge – du sorgst für andere, aber ignorierst deine eigenen Bedürfnisse.
  • • Tiefe Schuldgefühle beim Nein-Sagen oder beim Einfordern deiner Grenzen.
  • • Gefühl, nicht gut genug zu sein, egal wie sehr du dich anstrengst.
  • • Selbstsabotage, wenn Erfolg oder Nähe möglich wären.
  • • Perfektionismus – aus Angst, abgelehnt zu werden.
  • • Schwierigkeit, anderen zu vertrauen, besonders Frauen.
  • • Angst vor Zurückweisung oder dem Gefühl, "zu viel" zu sein.
  • • Übermäßige Anpassung, um Harmonie zu sichern.
  • • Tiefes Misstrauen gegenüber dem Leben oder dem Gefühl, getragen zu sein.
  • • Körperliche Anspannung, insbesondere im Bauch-, Herz- oder Kehlbereich.
  • • Schwierigkeiten, emotionale Bedürfnisse zu benennen oder zu empfangen.
  • • Überverantwortung – du trägst mehr als dein Anteil.
  • • Angst vor dem eigenen Licht, der eigenen Kraft, Sichtbarkeit oder Intuition.
  • • Abgeschnittenheit von der inneren Mutter (Nähe, Wärme, Selbstakzeptanz).
  • • Suchst nach äußerer Bestätigung, weil die innere Stimme leise oder verzerrt ist.

Es wird so wenig darüber gesprochen, denn das Thema ist mit vielen Tabus beladen. "Du sollst deine Mutter ehren" bedeutet für viele, dass es nicht okay ist, offen Wunden aus der Kindheit anzusprechen, die evtl. mit der Mutter zu tun haben könnten.

Lebendige Selbstfürsorge - Wenn Du dir selbst die Mutter bist, die du dir immer gewünscht hast 

Lasst uns das mal klarstellen 💎 Unsere Mütter - jede Mutter - haben es so gut gemacht, wie sie konnten und wussten. Das Thema der Mutterwunde anzusprechen bedeutet nicht, mit kalten Fingern auf die Vergangenheit zu zeigen, sondern vielmehr anzuerkennen was war - und dann Verantwortung dafür zu übernehmen. 

👉 Indem wir die Mutterwunde in uns heilen, heilen wir sie auf 7 Generationen zurück und beenden einen toxischen Zyklus der Verfolgung dese Weiblichen. So tragen wir zur Heilung des menschlichen Kollektivs bei, heben das Bewusstsein der Massen an und bereiten die Rückkehr des Göttlich Weiblichen in die archetypische Struktur der Seele der Welt.
 
Wie jeder wahre Wandel, beginnt es in uns. Mach dir bewusst, dass du dir selbst die Mutter sein kannst, die du vielleicht nie hattest. Du bist deine beste Mutter jedes Mal, wenn du ...
 
• dir Ruhe gönnst, ohne dich zu schämen oder dich "faul" zu fühlen,
• dir eine nährende, gesunde Mahlzeit kochst, ohne an Kalorien, Detox, Keto oder Fettgehalt zu denken,
• eine Beziehung verlässt, in der du nach Zuwendung, Anerkennung oder Bestätigung betteln musst,
• dich nicht selbst kritisierst für das Chaos in deiner Wohnung, das schmutzige Geschirr oder die ungebügelte Wäsche,
• dir Fehler zugestehst, über dich selbst lachen kannst,
• dich nicht mehr entschuldigst für etwas, was du gar nicht verursacht hast,
• deinen inneren Frieden zur Priorität machst, nein sagst ohne Schuldgefühle und dich für andere verleugnest und verlierst,
• deine kleinen Erfolge feierst, genügend Wasser trinkst, deine NEMs nimmst und jeden Tag spazieren gehst,
• deine Träume aufrecht erhältst, dir nicht deine Visionen ausreden lässt und jeden Tag mit Schritten, die dir angemessen sind, deinen Zielen ein Stück näher kommst,
• anderen ihre Story lässt, nichts mehr "korrigieren" musst, niemanden mehr überzeugen willst und beim Beten weinst.
 
Du bist deine beste Mutter, wenn du dich auf den Weg machst, deine Wunden zu heilen, dich auf dein inneres Licht zu konzentrieren... in der Gewissheit:

🫶 du bist auf dem Weg zur Heimkehr zu Dir

So kann durch die Mutterwunde komplexes Trauma in dir entstehen 

Wenn du von einem Elternteil großgezogen wurdest, der kontrollierend, selbstbezogen, unberechenbar oder nicht bereit war, Verantwortung für eigenes Verhalten zu übernehmen, dann kann das ein komplexes Trauma hinterlassen – und sich auf vier zentrale Arten zeigen:

1️⃣ Wenn deine Mutter (oder dein Vater) kontrollierend war:
• Dein Nervensystem hat gelernt, dass Sicherheit nur durch Gehorsam entsteht.
Du wurdest vielleicht dafür bestraft, dass du du selbst warst. Deine Gefühle wurden kleingeredet, deine Autonomie ignoriert.
👉 Heute fällt es dir schwer, zu wissen, was du eigentlich willst. Du fühlst dich schuldig, wenn du Grenzen setzt. Du hast Angst, deine Meinung zu sagen – besonders gegenüber Autoritätspersonen. Tief in dir glaubst du, dass Liebe nur dann existiert, wenn du dich anpasst – und Freiheit fühlt sich bedrohlich an.

2️⃣ Wenn ein Elternteil selbstbezogen war:
• Dann wurdest du zur Versorgerin, zum emotionalen Container, zur Verbündeten.
Dein Dasein war nur dann erwünscht, wenn du ihre Bedürfnisse erfüllt hast.
👉 Heute funktionierst du in Beziehungen oft über – du fühlst dich für andere verantwortlich, wirst leicht ausgenutzt, kannst schlecht Hilfe annehmen und traust dich kaum, für deine eigenen Bedürfnisse einzustehen.

3️⃣ Wenn deine Mutter (oder dein Vater) unberechenbar war:
• Dein Nervensystem lebte in ständiger Wachsamkeit.
Du hast gelernt, jede kleinste Veränderung im Tonfall, im Gesichtsausdruck oder in der Haltung zu scannen – immer auf der Hut vor dem nächsten Ausbruch.
👉 Heute verwechselst du vielleicht Intensität mit Intimität. Stabilität fühlt sich komisch an. Du entspannst dich leichter im Chaos als in Ruhe. Du spürst die Gefühle anderer, aber nicht deine eigenen – und dein Körper ist dauerhaft in Alarmbereitschaft. 

4️⃣ Wenn ein Elternteil keine Verantwortung übernommen hat:
• Dann hast du oft Scham und Schuldgefühle übernommen, die nicht deine waren.
Vielleicht wurde dir die Schuld für ihre Probleme gegeben – ohne je eine Entschuldigung zu bekommen.
👉 Heute entschuldigst du dich für Dinge, die du gar nicht falsch gemacht hast. Du zweifelst an dir, vertraust dir selbst nicht, schämst dich tief, wenn etwas nicht klappt – und bleibst zu lange in Beziehungen, in denen niemand Verantwortung übernimmt.

Als Folge all dessen...
Du bleibst vielleicht in Situationen oder Beziehungen, die dir nicht guttun.
Du sehnst dich nach echter Verbindung – aber weißt nicht, wie das geht.
Stille fühlt sich fremd an. Und Chaos, Stress oder emotionale Achterbahnen wirken vertraut – weil dein Nervensystem sie kennt.

Die Lösung ...
Du darfst Sicherheit neu lernen, was es für dich bedeutet - nicht für das Kollektiv. Indem du dir selbst diesen Elternteil ersetzt, wächst du in eine tiefe, unerschütterliche Sicherheit - von innen nach außen - und lernst neu, was respektvolle, gesunde Beziehung bedeutet. Mit dir selbst und mit anderen, aber ... in erster Linie, mit dir selbst, denn du hast schon so früh gelernt, wie du dich selbst verlässt, verrätst, verkaufst, dass du es nun tatsächlich neu lernen darfst. 

🧡 So wird aus Chaos Ordnung, aus Schmerz Ruhe und aus Trauma dein Dharma. 


🤲 Fühl dich umarmt und gesehen und gehört! Du bist nicht allein!