Eine Wahrheit über Heilung, die die wenigsten hören wollen

Passiert ist es letzten Monat in einer Beratung. Die Klientin erzählte unter Tränen, dass sie vor kurzem ihren Seelenhund hat einschläfern müssen. Mit einem "schnapp" legte sich in mir ein Schalter um, und sofort standen mir die Tränen in den Augen.
Atmen. Innerlich regulieren.
Weiter geht es, Petra.
Danach habe ich reflektiert...
Magnus, The Great - der miniKater, der mir 2020 zugelaufen war und mich Jahrelang begleitete - reiste im April 2023 über die Regenbogenbrücke. Zweieinhalb Jahre später stelle ich fest, dass ich noch immer viel Trauer darüber in mir trage. Da ist die Trauer über den kleinen Pimpf, der so anhänglich und doch so stolz und autonom war. Die letzten Wochen seines Lebens waren krass für mich (für ihn bestimmt auch, obwohl er wusste was los war).
Ich habe mich selten in meinem Leben so alleine und ausgeliefert gefühlt, wie in dieser Zeit. Als wäre es nicht genug, gab es dann auch noch einen Eklat mit einer Freundin, der aus meiner Sicht ein Missverständnis war, doch sie sah sich veranlasst, sich komplett von mir zu distanzieren. Nicht unbedingt was Frau braucht, wenn sie sich aus tiefer Trauer im Shutdown befindet.
Verlust ist eine meiner Kernwunden, kein Wunder also, dass ich jetzt feststellen durfte, dass noch viel Trauer in mir sitzt und verstoffwechselt werden möchte.
Mein Beispiel ist kein Einzelfall, sondern eher Zeugnis eines größeren Problems.
Gefühle zeigen ist kein deutsches Kulturgut
Die meisten von uns sind so aufgewachsen. Wir lernten keinen normalen, gesunden Umgang mit Gefühlen und hörten: "Weine nicht", "Reiß dich zusammen", "Sei nicht so empfindlich" oder "Sei ein Mann". Das waren nicht nur Worte. Es waren Anweisungen, unsere Gefühle zu unterdrücken, sie zu übergehen und einfach weiterzumachen, als wären sie nicht da. Wenn es ganz krass wurde dann hörten wir: "Du bist so empfindlich" oder "Du bist ein Schwächling" - das sind dann nicht nur Anweisungen, sondern Projektionen, die wie Verwünschungen wirken.
Kein Wunder also, wenn sich hieraus ein "extrem sensibler Empath" entwickelt. Ob es nun ausdrücklich gesagt oder uns vorgelebt wurde, die Botschaft war klar: Tief zu fühlen ist zu viel, und Gefühle zu zeigen ist eine Schwäche.
Das verankerte sich tief in uns, denn das Nervensystem hört alles und setzt um, was es wahrnimmt. Das Gehirn tut seinen Teil dazu, denn seine Aufgabe ist es, uns vor dem zu schützen vor dem wir Angst haben.
So hören wir auf, zu weinen, zeigen keine Gefühle mehr, und tun vor allem eines: wir vermeiden, uns mit ihnen auseinanderzusetzen.
Wir machen gute Miene zum bösen Spiel, zeigen Stärke und machen weiter – egal, was es uns innerlich kostet. So entsteht die Maske, die uns vielleicht kurzfristig hilft, zu überleben. Doch langfristig hat sie sehr reale Auswirkungen auf unser Körper-Geist-Seele System.
Die Maske hat ihren Preis
Dabei ist es schon lange bekannt, wie nicht verarbeitete Emotionen unser Wohlbefinden beeinflussen. Dr. John Sarno revolutionierte in den späten 1960ern die medizinische Forschung mit seinem Tension Myoneural Syndrome (TMS). Er fand heraus, dass viele chronische Schmerzen — besonders im Rücken — selten auf strukturelle Schäden zurückgehen, sondern auf unbewusste, unterdrückte Emotionen (z. B. Wut, Angst, Scham).
Laut Sarno, erzeugt der Körper Schmerz als Ablenkung, um zu verhindern, dass diese Gefühle ins Bewusstsein steigen (also, Schutz zum Überleben!). Werden die Emotionen erkannt und integriert, kann sich der Körperschmerz oft drastisch reduzieren oder gar vollständig auflösen.
Kurz gesagt: Wenn Gefühle keinen Raum bekommen, sucht sich der Körper ihn.
Und wie behandelte Sarno seine Patienten? Mit Psychotherapie. Und zwar sehr erfolgreich. Es ist also möglich und es scheint doch mehr als logisch, oder nicht?
Denn Trauma ist nicht das, was uns passiert, sondern das, was als Ergebnis des Erlebten in unserem System steckenbleibt, weil es nicht "zu Ende gefühlt" wurde.
Wenn also nicht vollständig gefühlte Emotionen zu Trauma und daraus resultierend zu körperlichen Symptomen führen, dann macht es Sinn, dass wir uns darauf konzentrieren, eben diese Emotionen zu fühlen. Doch was tun wir stattdessen meist?
Entweder das eine … oder das andere …
Ich sehe unter uns zwei generelle Verhaltenweisen:
A - Die einen machen so weiter wie bisher, leben jede Woche fürs Wochenende oder den nächsten Feiertag oder Urlaub und schlucken Blutverdünner und andere Medikamente. Und wenn es nicht mehr anders geht, werfen sie sich Ibu und Antibiotika und lassen sich Kortison spritzen. Jeden Abend Fernsehen, das Gläschen vorm Zubettgehen, damit sie "besser schlafen" und am Wochenende auszuruhen heisst einfach das Ganze noch intensiver - noch später ins Bett, noch mehr Alkohol, noch mehr Fernsehen.
B - Die anderen – die Natürlichen und Alternativen – sind natürlich viel schlauer. Wir rennen von Seminar zum Retreat, vom Schamanen zum Theta Healer, lassen uns Reiki geben und lösen mit dem Pendel in der 13. Dimension "Blockaden und Themen" auf. Wir nehmen homöopatische und energetische Mittel und schlucken Kiloweise von den besten (und teuersten) Supplements, die der Markt zu bieten hat.
Das sage ich nicht, um energetische Heilmethoden zu kritisieren, schließlich bin ich selbst Jahrzehnte lang diesem Mindset gefolgt. Die Frage, die ich stelle ist: Sind nicht all diese Methoden und Mittelchen auch eine Form des WEG-MACHEN-WOLLENs?
Und geben wir nicht genau wie das "andere Lager" damit unsere Verantwortung ab? Was für die einen die Flasche Wein ist, ist für die anderen die Chakrablütenessenz – sind es nicht alles Werkzeuge, die wir vorschieben, um der einen EINEN Sache aus dem Weg zu gehen, um die es eigentlich geht: GEFÜHLE zu FÜHLEN.
Und damit ist gemeint, Gefühle ZU ENDE zu fühlen.
Hochnotspannend, was wir uns alles einfallen lassen, um nicht fühlen zu müssen und wen oder was wir dadurch unbewusst zu Götzen machen. Und je tiefer wir dahingehend programmiert sind, desto kreativer werden wir meist, um das, was die natürliche, logische und sogar billigste Weise der Heilung sein könnte zu vermeiden: Endlich die Emotionen zu fühlen, die unsere Körper seit Jahrzehnten für uns trägt.
Feeling is Healing
Dr. Sarno war nicht der Einzige, der es wusste. Auf ihn folgte Ryke Geerd Hamer in den 80ziger Jahren. Er hatte seine eigene Auslegung, aber einen ähnlichen Ansatz. Und es hört ja nicht bei diesen beiden auf. Dr. Howard Schubiner zeigt seit vielen Jahren mit wissenschaftlichen untermauerten Studien, dass sowohl Sarno als auch Hamer richtig lagen:
"Körperliche Symptome sind Ausdruck von Stress, Sorgen, Ängsten, Befürchtungen, Wut und vielen anderen Emotionen, die zum Menschsein dazugehören."
Dr. Howard Schubiner entwickelte ein evidenzbasiertes Mind-Body-Modell, das erklärt, wie chronische Schmerzen und viele körperliche Symptome durch erlernte neuronale Muster entstehen, die aus Stress, Trauma oder emotionalen Konflikten stammen.
Was er zeigt ist, dass das Gehirn diese Symptome "produziert" und dass sie durch Aufklärung, Reprocessing, emotionale Integration und sichere neue Erfahrungen wieder aufgelöst werden können.
Wann erschafft das Gehirn diese Symptome? Wenn der Körper länger als drei Monate das Symptom hatte, speichert das Gehirn das Symptom als neue Baseline ab und reproduziert das Symptom, auch wenn der eigentliche Auslöser (z.B. ein struktureller Schaden) nicht mehr vorhanden ist.
Das bedeutet: Die Symptome sind real. Der Schmerz ist da. ABER, die Ursache ist es nicht (mehr).
Schubiners Ansatz verbindet Neurowissenschaft, somatische Wahrnehmung und Traumaarbeit, um das Nervensystem zu beruhigen und das Gehirn aus dem Schmerzprogramm auszusteigen.
Und natürlich liegt die Lösung im Fühlen, bzw. verstoffwechseln der Emotionen, die unterdrückt und abgespeichert wurden, um die physiologische Spannung im Körper zu lösen. Dabei spielt eine bestimmte Emotion laut Schubiner eine ganz besondere Rolle.
Angst im Kopf
Ein zentrales Prinzip, das Schubiner erkannte ist, dass das Gehirn verstärkt, wovor wir Angst haben. Haben wir also Angst vor dem Gefühl oder vielleicht Angst vor dem körperlichen Symptom, dann verstärkt das alles. Ein deutlicher Hinweis, dass Symptome zu Googlen auf "ihre möglichen Ursachen und daraus resultierende medizinische Horrorszenarien" zu lesen kein gutes Mittel der Wahl ist.
Heilung beginnt dort, wo die Angst leiser wird, weshalb auch für Schubiner die Regulation des Nervensystems der Schlüssel für alles ist. Schubiners Arbeit zeigt, dass Menschen oft jahrelange Symptome transformieren können, wenn sie:
- verstehen, was im Nervensystem passiert
- lernen, Sicherheit zu üben
- sich trauen, Emotionen zuzulassen
- neue Erfahrungen in den Körper bringen
Wenn wir uns für einen Moment vergegenwärtigen, wie viel Angst gerade in den letzten fünf Jahren unter den Menschen herrschte, dann kann es einem ganz flau werden und es wirft die Frage auf:
Wieviele von uns haben die Zeit seit 2020 wirklich schon "verdaut"?
Angst als kollektives Problem
Laut der WHO stieg die weltweite Prävalenz von Depressionen und Angststörungen um etwa 25 % in den ersten Jahren der COVID-19-Pandemie (2020) im Vergleich zu vorherigen Jahren – ein starker Anstieg, der eng mit Lockdowns, Isolation, Unsicherheit und wirtschaftlichem Stress zusammenhängt.
Heute leben über 1 Milliarde Menschen weltweit mit psychischen Störungen, darunter vor allem Depressionen und Angstzustände.
Mehr als ein Viertel der Erwachsenen erfüllt in Deutschland jährlich Kriterien einer psychischen Erkrankung – die häufigsten sind auch hier wieder Angststörungen und Depressionen.
Studien zeigen außerdem zunehmende Diagnosen von psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere Angststörungen — mit einem Anstieg um z. B. 17 % von 2019 bis 2024 bei jungen Versicherten.
Weltweit gelten Depressionen und Angststörungen als die häufigsten psychischen Erkrankungen und machen den größten Teil aller Fälle aus, berichtet das Ärzteblatt im September 2025.
🔍 Kurz zusammengefasst
- Depressionen und Angstzustände sind heute weiter verbreitet als vor 2020.
- Corona/Covid haben einen messbaren Anstieg ausgelöst.
- Besonders junge Menschen sind zunehmend betroffen.
- In Deutschland zeigt sich eine hohe Belastung im Alltag (auch bei jungen Erwachsenen).
Was bedeutet das im Hinblick auf unser Thema hier?
Dass (grob gesagt) eine unfaßbar große Zahl von Menschen in einem Zustand leben, der die Grundlage legt für ernsthafte körperliche Beschwerden und chronische Krankheiten. Wie das saure Milieu, das den Pilz am Leben erhält, befinden sich die Nervensysteme dieser Menschen in einem Zustand von Dysregulation – also im Überlebensmodus. Ein Zustand, der Symptome erzeugen kann, die möglicherweise sogar fehlgedeutet werden und vor allem nicht reguliert wird.
In einem regulierten Nervensystem gibt es weder Depression noch Angst, und wenn Experten wie Dr. Sarno und Dr. Schubiner (und viele, viele andere) wissen, dass das Nervensystem der Schlüssel zur körperlichen Heilung darstellt, dann darf die Frage gestellt werden, warum diese recht einfache und logische Sache noch nicht in den Arztpraxen des Landes angekommen ist.
Die Antwort ist zweischneidig und unbequem.
Für alle.
A - Die wenigsten Mediziner haben eine Ahnung von diesen Dingen. Sie dienen ja auch nicht dem Patienten, sondern der Pharmaindustrie. Sie verdienen an Rezepten und Medikamenten und nichts daran, wenn sie ihrem Patienten sagen, er soll statt Tatort schauen ein Buch lesen bevor er ins Bett geht.
B - Solange diejenigen, die sowieso keinen Arzt fragen würden, sich scheuen, das Naheliegende zu tun und sich in alternative Methoden flüchten, die im Grunde nur eine andere Form des Vermeidens sind, leben wir nicht das Richtige vor – und dann können wir keine große Veränderung erwarten. Nicht in uns. Und nicht im Außen.
Dr. Sarno und besonders Dr. Schubiner haben Millionen Menschen geheilt – nachweislich, und doch fliegen sie noch immer unter dem Radar und werden vom Mainstream belächelt. Ihre Erfolge sprechen jedoch eine andere Sprache und ihre Methoden verdienen eigentlich immer, aber besonders in dieser Zeit, eine Chance.
Für mich persönlich waren die Workshops mit Dr. Schubiner lebensverändernd und sie haben mir bestätigt, was ich schon lange gefühlt habe:
Das transformativste, beständigste und am meisten unterschätzte Mittel zur Heilung – bei allen chronischen Symptomen und Erkrankungen – ist es, zu lernen, wie man seine Emotionen vollständig fühlt und verarbeitet. - Kate Murphy
Heilung beruht auf Regulation
Wenn unverarbeitete Emotionen im Körper gespeichert sind, halten sie das Nervensystem in einem chronischen Zustand der Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Dann beginnt der Körper zu versagen. Die Verdauung verlangsamt sich, Entzündungen nehmen zu, Hormone geraten aus dem Gleichgewicht und Symptome treten auf. Und solange das Nervensystem in diesem Zustand feststeckt, ist Heilung fast unmöglich. Ich habe es oft genug gesagt und geschrieben:
- Ein Körper im Überlebensmodus kann nicht heilen.
Dann ist die Frage nicht, ob Symptome auftreten werden, sondern nur noch wann.
Das Verarbeiten von Emotionen ist kein Nebenschauplatz der Heilung. Es ist nichts Zusätzliches, das man erst dann in Angriff nimmt, wenn man alle Protokolle, Nahrungsergänzungsmittel oder Pläne ausgeschöpft hat. Es ist grundlegend. Denn solange sich der Körper nicht sicher fühlt, wird er sich nicht regenerieren.
Solange das Nervensystem nicht reguliert ist, wird sich die Gesundheit nicht stabilisieren. Ein dysreguliertes System kann man nicht mit perfekten Gewohnheiten überlagern — das wird nicht funktionieren, solange es noch gestaute Emotionen im Körper gibt.
Zu lernen, meine Emotionen vollständig und ohne Urteilsvermögen zu fühlen, hat meine Gesundheit mehr verändert als jede Diät, jedes Nahrungsergänzungsmittel oder jedes Expertenprotokoll. Es hat meinem Körper endlich erlaubt, auszuatmen. Sich zu entspannen und mit der Heilung zu beginnen.
Wir müssen nicht weniger emotional werden, sondern wir müssen lernen, uns im Fühlen sicher zu fühlen. Die meisten von uns können das nicht alleine, und das ist ganz normal und nichts Schlimmes. Schlimm ist nur, wenn wir uns Therapeuten oder Coaches suchen, die genau so wenig mit schweren Gefühlen umgehen können wie wir, und uns nur wieder weitere Werkzeuge zum Bypassing anbieten.
Die Lösung
Die Lösung ist ein Prozess und der Weg zur Heilung beginnt damit, sich das Fühlen zu erlauben. Wenn dies mit jemandem geschieht, der den Schmerz sieht, wahrnimmt, uns halten und Sicherheit vermitteln kann – dann geschieht etwas Wunder-volles. Es LÖST sich etwas …
Dazu braucht es erst einmal keine besondere Methode, kein Protokoll, keine Schritt-für-Schritt Anleitung, sondern Menschlichkeit, Mitgefühl und urteilsfreies Verständnis. Wie Dr. Gabor Mate, wohl DER gefragteste TraumaExperte dieser Zeit, so schön sagt:
Der Mensch beginnt zu heilen, wenn er sich gesehen und gehört fühlt.
Deshalb habe ich das Training zum SOMATIC Trauma-informed Coach gewählt, weil es hier um den Körper geht. Und dieser Ansatz wird 2026 verstärkt in meine 1:1 Arbeit, die Workshops und GruppeAngebote mit einfließen. Stay tuned ... much more to come!