Verhaltensmuster oder der Charakter? Was prägt uns wirklich, wirklich?

Der nachfolgende Beitrag ist eine Serie von Posts, die ich Anfang August in meinem TelegramKanal veröffentlichte. Es sollten insgesamt drei Teile werden, und da der dritte viel länger als gedacht wurde, wird die Serie nun zu einem Blogartikel. Ich behalte, die Aufgliederung bei, damit es die Navigation für alle Mitglieder meines Kanals, die bereits die beiden ersten Teile gelesen haben, erleichtert.
Verhaltensmuster/Charakter o. Persönlichkeit? - Teil 1️⃣
"So bin ich halt", sagt sie und meint damit, dass sie dieses Verhalten schon immer an sich hatte. "Ich war schon als Kind so!"
Klar, genau dort hat es ja begonnen.
- Das Kind, das zu Hause auf Zehenspitzen gehen muss ist die Erwachsene, die alle Menschen im Raum auf mögliche Gefahr scannt.
- Das Kind, das auf die Eltern aufpassen muss, ist der Erwachsene, der sich für alles und jeden verantwortlich fühlt.
- Das Kind, dem nicht geglaubt wurde, wird die Erwachsene, die ihre Wahrnehmungen stets anzweifelt.
- Das Kind, dass ausser Rand und Band geriet, ist der Erwachsene, der in die Lähmung fällt, wenn es gilt, eine Entscheidung zu treffen.
- Das Kind, das mit anderen verglichen wurde, wird die Erwachsene, die sich nie gut genug fühlt.
- Das Kind, dem der Mund verboten wurde, ist der Erwachsene, den in einer Konfliktsituation die Worte fehlen.
- Das Kind, das nicht getröstet wurde, ist die Erwachsene, die sich selbst nicht beruhigen kann.
- Das Kind, das abgelegt und ignoriert wurde, ist der Erwachsene, der gleichzeitig panische Angst vor Verlust und Intimität hat.
- Das Kind, das zu "Stärke" erzogen wurde, ist die Erwachsene, die innerlich getrennt ist von ihrer Sanftheit.
- Das Kind, das nicht beschützt wurde, ist der Erwachsene, der Sicherheit nicht traut.
- Das Kind für das Chaos normal war, wird zum Erwachsenen, der Intensität mit Liebe verwechselt.
- Das Kind, das betrogen wurde, ist die Erwachsene, die darauf wartet, dass etwas Gutes auseinander fällt.
- Das Kind, das beschämt wurde, wenn es wütend war, ist der Erwachsene, der seine eigenen Grenzen schluckt.
- Das Kind, das sich Liebe verdienen musste, ist die Erwachsene, die übermässiges Geben mit Verbindung verwechselt. Wieviele Male hast du innerlich genickt beim Lesen dieser 14 Aussagen?
Glaubst du immer noch, dass die Verhaltensweisen, die sich aus den Prägungen der Kindheit ergeben "Charakterzüge" sind? Oder womöglich deine Persönlichkeit?
Verhaltensmuster/Charakter o. Persönlichkeit? - Teil 2️⃣
So wird der Mensch in diese Welt geboren und in den ersten vier bis sieben Jahren seines Lebens so tiefgreifend geprägt, dass sich daraus seine vermeintliche Persönlichkeit formiert, an die er dann auch noch selbst glaubt. Er lernt in diesen frühen Jahren auf das Leben zu reagieren und glaubt dann später auch noch selbst, dass er DAS IST - nämlich das Wesen mit all diesen Eigenschaften, die jedoch nichts anderes sind, als Überlebensstrategien seines Nervensystems.
Doch ... der Mensch sucht instinktiv nach Lösung oder vielmehr nach ERLÖSUNG - und wenn er Pech hat, gerät er auf seiner instinktiven Suche an die Spirituellen, wo er dann hört, dass er sein "Helfersyndrom" ablegen, sein "SelbstsabotageProgramm" lösen muss, dass er unbewusste "Blockaden" habe, die ihn hindern, ein Leben in Fülle und Liebe zu leben oder (und noch viel mehr).
Was macht das mit einem Menschen? Ich weiß zumindest, was es mit mir gemacht hat: Es hat mich noch mehr an mir zweifeln lassen, hat mich immer weiter von mir selbst entfernt. Es hat mich schuldig fühlen lassen, mich in Trauer und Depression geführt und hat mich vor allem isoliert.
Die absolute Krönung ist, wenn man hört: "Das hast du dir auf Seelenebene ausgesucht"!
Das habe ich selbst mal geglaubt, doch heute denke ich, dass es unverantwortlich ist, solche Aussagen zu verbreiten. Wissen wir das wirklich - wirklich? oder glauben wir es nur, weil es ein Swami oder ein selbst-ernannter Spiri-Guru gesagt hat?
Es geht noch weiter ...das ist noch nicht das Ende, denn der Mensch, der ein Suchender ist, möchte ja verstehen - die Welt, aber vor allem sich selbst.
Was passiert, wenn der auf seiner Suche nach Erklärungen über all die schlimmen Dinge sprechen will, die ihm schon ganz früh widerfahren sind? Ah, er soll doch nicht an der Vergangenheit festhalten und sich nicht im Opferland wälzen und endlich die Verantwortung für sein Leben übernehmen, heisst es dann.
All diese Aussagen führen dazu, dass der Mensch noch mehr verunsichert wird, sich noch weiter von sich selbst und Gott entfernt und noch mehr leidet. Vor allem aber sind sie eines: Sie sind nicht menschlich, und sie sind nicht wahr.
👉 Unmenschlich daran ist, dass es lediglich die Fortführung der Kindheitsprägungen ist, in den spirituellen Kontext verpackt und mit einer Schleife versehen. Aber im Grunde ist es für den Menschen nichts anderes, als das, was ihm in der Kindheit auch schon widerfahren ist: Er wird nicht gehört, nicht gesehen, er wird mundtot gemacht, er wird ausgegrenzt, allein gelassen. Er bekommt keinen Zuspruch, keine Hoffnung, keinen Trost, kein Verständnis, kein Wohlwollen und vor allem keine Unterstützung.
Eine solcher Umgang ist die Fortsetzung des Missbrauchs durch sein altes Umfeld und eine Form von Spirituellem Gaslighting.
Morgen beleuchten wir, warum es so wichtig ist, hinzuschauen und diese spirituellen Sichtweisen in Frage zu stellen - und dabei kommt ein Aspekt zum tragen, den fast alle komplett ausser Acht lassen 😉
Verhaltensmuster, Charakter oder Persönlichkeit? – Teil 3️⃣
Also, der Mensch ist die Summe aller frühen Prägungen und Konditionierungen, auch wenn er glauben mag, dass seine Verhaltensweisen und Muster seine Persönlichkeit sind. Solange er diese Muster nicht erkennt, wird er unbewusst von dem gesteuert, was ihn einst geprägt hat – auch wenn er es "Ich" nennt.
Erst wenn wir uns ehrlich fragen:
Was hat mich geprägt? Wie hat es mich geformt? Und wie beeinflusst es mein heutiges Leben?
… beginnt der Weg zurück zum Wesenskern.
Denn:
Ich kann nur verändern, was ich erkenne. Und nur heilen, was ich fühle.
Das ist keine rein therapeutische Erkenntnis – sie findet sich bei den Sufis, bei Carl Jung, bei Krishnamurti und Jesus. Und doch liegt in der Verwechslung von Wissen und Heilung eine große Falle. Ich spreche aus Erfahrung: Ich habe am eigenen Leib, äh, Nervensystem erlebt, dass tiefes Wissen über Trauma zwar wichtige Türen öffnet – doch nicht heilt.
Denn:
Dein Trauma lebt nicht in deiner Geschichte – es lebt in deinem Nervensystem.
Verstehen, was dir passiert ist, heißt noch lange nicht, dass dein Körper sich jetzt sicher fühlt.
Oft sogar das Gegenteil: Das Nervensystem geht in Schutz – nicht in Entspannung. Du kannst dein Trauma analysieren, studieren, sogar predigen bis die Kühe von der Alm kommen – und dich doch fühlen, als wärst du festgefahren.
Denn:
Heilung ist kein intellektueller Prozess.
Wenn du beim Dingdong einer Nachricht zusammenzuckst oder wütend wirst, weil etwas "nicht funktioniert", dann zeigt sich, dass sich dein System fühlt nicht sicher – auch wenn dein Kopf weiß, dass kein Drachen ums Eck kommt.
👉 Gewahrsein ist nicht gleich Regulation.
Und: Erkenntnis allein vermittelt dem Körper keine Sicherheit.
Du kannst dich aus Trauma nicht herausdenken.
💭 Aber … Gedanken haben trotzdem Macht
Hier kommt ein wichtiger Punkt: Der Unterschied zwischen Gedanken als Erkenntnis und Gedanken als Inhalt ist entscheidend. Ein aktiviertes Nervensystem reagiert kaum auf logische Gedanken, die sagen: "Beruhig dich. Alles ist gut." Das wäre, wie einem schreienden Kleinkind zu sagen: "Ist doch nicht so schlimm." – es wird nicht gehört.
Aber das Nervensystem hört sehr wohl Gedanken wie:
"Ich kriege keine Luft … Ich habe Angst … Ich funktioniere nicht mehr."
👉 Während es schwer ist, ein aktiviertes Nervensystem mit positiven Gedanken zu beruhigen, ist es leicht, es mit negativen Gedanken in den Alarmzustand zu versetzen.
Das geschieht oft subtil – nicht, weil es subtil ist, sondern weil wir es so gewohnt sind, dass wir es nicht mehr bemerken.
Wenn du ständig sagst, wie schlimm deine Atemnot ist, hört dein System irgendwann mit: "Wir haben Atemnot. Ich muss aufpassen, dass wir nicht ersticken."
Und es reagiert entsprechend.
🧠 Gedanken an der Oberfläche … und darunter?
Die meisten negativen Gedanken, die wir bemerken, sind noch an der Oberfläche und so haben wir noch viel Kontrolle darüber. Aber was ist mit den anderen 95 %?
Wir wissen: Etwa 95 % unseres Denkens entsteht im Unterbewusstsein – in einem Bereich, den wir nicht bewusst kontrollieren können. Und dieser Bereich ist formbar – durch:
-
frühe Prägungen
-
transgenerationale Muster
-
unerlöste Emotionen
-
…und leider auch durch Fremdeinspielung.
Ja – Gedanken können eingespielt werden.
Nicht nur durch Medien, Algorithmen oder Sprache – sondern auch energetisch, morphisch, psychisch.
🌐 Wir leben in einem nicht-neutralen Feld
Wenn du auf der astralen Ebene sehen könntest, würdest du erkennen, dass unsere Gedankenwelt nicht nur "meins" ist – sondern durchzogen von:
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kollektiven Programmierungen
-
archaischen Angstfeldern
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medieninduzierten Frequenzen
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inneren Fremdeinflüssen (z. B. Parasiten, Toxine, Mykosen)
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energetischen Wesenheiten (Egregoren, astrale Parasiten, Gedankenformen)
-
künstlich geschaffenen Identitätsnarrativen (sozial, religiös, moralisch)
Ein großer Teil dessen, was du als deine Gedanken wahrnimmst, ist ein Echo fremder Strukturen.
📊 Eine vorsichtige Einschätzung
Modelle aus Psychologie und Bewusstseinsforschung vermuten:
-
ca. 60–70 % unserer unbewussten Gedanken stammen aus Prägung, Trauma, Familie, Epigenetik
-
ca. 20–30 % könnten als Fremdeinspielung gelten (besonders bei Schlaf, Trauma, Stress)
Im Schlaf (REM-Phasen, Dissoziation) sind wir besonders offen für solche Felder
Im Schlaf ist die rationale Kontrolle deaktiviert, das psychische Immunsystem geschwächt, und der Zugang zur astralen Ebene geöffnet. Ergebnis:
Du wachst auf mit Gedanken, die sich anfühlen wie deine – aber es nicht sind.
⚔️ Spirituelle Kriegsführung beginnt im Nervensystem
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann verstehst du jetzt vielleicht, warum ich seit Jahren sage, dass die Regulierung unseres Nervensystems so viel mehr ist, als nur das ...
Nervensystemregulation ist spirituelle Selbstverteidigung
Sie ist keine Wohlfühlübung, sondern der Schlüssel, um:
-
deine Gedanken zu prüfen
-
deine Frequenz zu schützen
-
zwischen Ich und Nicht-Ich zu unterscheiden
Ohne dieses Bewusstsein laufen wir Gefahr immer wieder in Gedankenfallen zu tappen, und diese dann Realität zu nennen. Klar, man könnte einfach sagen: "Alles Negative ist nicht meins. Ich schmeiss es einfach raus". Aber Vorsicht, denn das wäre spirituelles Bypassing – und schneidet dich von der inneren Wahrheit deines Nervensystems ab.
Denn manchmal schreit nicht ein Dämon, sondern ein inneres Kind, das sich nie sicher fühlen durfte. Und es ist absolut essentiell für uns, dass wir das erkennen. Das Fazit vom Fazit, auf das ich letztlich hinaus möchte:
Nicht jedes Trauma ist unseres.
Nicht jedes stammt aus unserer Kindheit.
Nicht jedes wurde uns von den Ahnen vererbt.
Manches Trauma wurde eingespielt –
als energetisches Muster, als Gedankenform,
als kollektive Angst, als fremde Identität.
Nicht, weil wir schwach sind.
Sondern weil wir offen waren –
sensibel, durchlässig, ungeschützt.
Und das ist die Krux: Das Einfallstor, durch das
wir angreifbar wurden für diese
Einspielungen war altes, nicht
verstoffwechseltes Trauma 🙈.
Was wir fühlen, muss nicht uns gehören –
aber die Heilung davon ist trotzdem unsere Aufgabe.
Und darin liegt eine große Chance!